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Spiel auf Berghöfen

Die Einkehr bei den Bauernhöfen stellt den Ursprung des Brauchtums dar. Der Besuch der Bauersfamilien wurde immer schon sehnsüchtig erwartet und war für den jeweiligen Hausherrn eine Ehre. Früher wurden alle Wegstrecken zu Fuß bewältigt und man kann sich vorstellen, dass dazu mehrere Tage benötigt wurden.

Durch die Größe der Bauernstuben war die Anzahl der Spieler begrenzt. Dadurch kommen bei der Bergpartie nur die Kernfiguren zum Einsatz:

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Die beiden Jäger betreten als Quartiermacher als erste Figuren die Stube. Sie holen die Spielerlaubnis beim Hausherrn ein. In anderen Spielen wird diese Rolle auch von einem Nachtwächter übernommen. (z.B. in Bad Mitterndorf). Als nächster kommt Luzifer mit den beiden Kettenkrampussen. In seiner Ansprache belehrt er die Bewohner nicht vom rechten Weg abzukommen, da Ihnen sonst auch die Verdammnis in der Hölle droht. Danach kommt der Tod als Kumpane des Teufels. Er betont in seiner Ansprache, dass vor ihm alle Menschen gleich sind und er keine Scheu hat Jung oder Alt, Arm oder Reich mit sich zu nehmen.

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Im Getümmel der wilden Schar schlüpfen auch die Habergoaß und der Schmied in die Stube. Die Ziege neckt die Bewohner, zieht sie an den Hahren oder versucht Hüte und Hauben zu stehlen. Der Schmied klopft laut mit dem Hammer auf den Boden, verschwindet blitzschnell unter dem Tisch und schlägt auf die Zehen der Sitzenden ein.

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Die Situation scheint hoffnungslos, dann betritt der Hl. Nikolaus als Lichtfigur die Stube, mit ihm der Korbträger Zerberus. Die Teufel werden zurückgedrängt und der Nikolaus beginnt mit der Befragung der Kinder. Dabei werden Fragen aus dem Katechismus gestellt. Geprüft wie es in der Schule und im Verhalten zu Hause steht. Wenn ein Kind besonders  schlimm war, wird der Tisch weggezogen und das Kind kommt in den Korb oder hinaus ins Freie. Die Braven erhalten eine Belohnung in Form von Nüssen, Mandarinen und Schokolade.

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In der Rubrik Archiv  erzählt uns Rudi Lasser wie diese Hausbesuche zu seiner Jugendzeit abgelaufen sind. Bei der Begrpartie fehlen somit die Schab, Sommer und Winter, Grassteufel, Flechtenmann und einige andere Figuren. Die Schab dürften frühen dennoch mitgegangen sein. Von dem renomierten Volkskundler Kretzenbacher wissen wir, dass sie die Häuser nie betreten durften und immer draussen unter dem Dachvorsprung gewartet haben.

Die Bauersfamilie wird somit selbst ein Teil des Spieles. Als Lohn für die Spielerschar gibt es eine zünftige Jause, Schnaps und Bier.

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Im Jahr 2015 wurde die Sonnberpass, auf Initiative zweier engagierter Mitglieder neu ins Leben gerufen. Wie auch die Passen davor, ist es das Ziel das Brauchtum am Leben zu erhalten. So geht auch die „Sonnbergpass Öblarn“ jedes Jahr von Hof zu Hof und führt das traditionelle Krampusspiel auf. 2015 fasste die Pass 10 Gründungsmitglieder. Durch stetigen Zuwachs können heute stolze 19 Mitglieder den Brauch wahren. Da sich mit so einer großen Anzahl von Leuten das Spielen am Hof immer schwieriger gestaltet, geht die Sonnbergpass seit 2022 in 2 Gruppen (Sonnberg und Walchen). Außerdem finden im restlichen Jahr gemeinsame Ausflüge und Feiern statt (wie das Sonnbergpass-Grillen oder Rodelausflüge).

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